Das Giebelhaus hat die Form ursprünglicher mittelalterlicher Handwerker- und Kaufmannshäuser. Über der ursprünglich höheren Diele befand sich der Arbeitsraum, darüber mehrere Lagerböden. Die Kemlade, ein zweigeschossiger hofseitiger Anbau, diente zu Wohnzwecken.
Bei der denkmalgerechten Sanierung 1994 konnten wir den gotischen Ursprung des Gebäudes nachweisen.
Das Kellermauerwerk datiert auf 1280. Die 80 cm dicken gemeinsam genutzten Brandmauern und der Fassadenkern ammen aus dem frühen 14. Jahrhundert. Der aus Eichenholz gezimmerte Dachstuhl des Sparrendachs datiert auf 1308.
Im 18. Jahrhundert fanden umfangreiche Umbauarbeiten statt, wobei die Wohnräume in das Haupthaus verlegt wurden und im Stil des Rokokos gestaltet wurden. So wurde die Decke über der „Hohen Diele“ in diesem Zusammenhang tiefer gelegt.
Aus dieser Zeit sind Reste der Raumausstattung mit ihrer ursprünglichen Farbfassung, ein reich gegliederter Wandfries mit Muschelornamenten, Fenster die straßenseitige Haustür und Türen im Erd- und Obergeschoss sowie Fenster und Fachwerkfassade des Hofanbaus noch erhalten. An der Decke des Kemladens sind Malereien aus der Renaissance erhalten.
Auch die um 1800 eingebaute klassizistische Geschosstreppe ist erhalten.
Seit 1837 wird in dem historischen Gebäude eine Buchhandlung betrieben. Die für Greifswald einzigartige Gestaltung des Giebels mit reicher Ornamentik und Farbfassung der Fassade wurde 1864 durch den Buchhändler L. Bamberg durch Anbringung eines dreiteiligen Pfeiler-Treppengiebels neogotisch umgestaltet.
2011 zeigten sich vermehrt Risse im Fassadenputz. Eine genaue Untersuchung zeigte als Ursache Schäden durch Sanierungsmaßnahmen aus den 1970er Jahren und korrodierte Nägel aus der Entstehungszeit des Gebäudes.
Die erforderliche Sanierungsmaßnahme wurde 2022 fertig gestellt.